So langsam merken wir, dass wir nun in Skandinavien wohnen. Es ist dunkel. Eigentlich ist es nur zwischen 9:30/10 Uhr und 14:30 Uhr hell. Es ist danach so dunkel, dass man nicht mehr erkennen kann, wo der Wald aufhört und wo der Himmel anfängt. Völlig tiefschwarze Nacht. Ich für meinen Teil hatte es mir vorher aber bedrückender vorgestellt. Bisher setzt es uns nicht zu und schlägt nicht auf die Stimmung, aber wer weiß, wie wir darüber im Januar oder Februar denken…

Jetzt verstehen wir auch, warum alle Leute in jedem Fenster ein kleines Licht stehen haben. Gemütlich ist es allemal.

Sonnenuntergang auf dem Spielplatz
Waldausflug
St. Martin

St. Martin wird in Schweden nicht gefeiert. Wir haben trotzdem einen kleinen Laternenumzug mit deutschen oder schwedisch-deutschen Kindern aus der Umgebung gemacht und Lieder gesungen. Das war wirklich nett. Auf dem Foto lässt sich gut sehen, wie dunkel es ist. Da war es ungefähr 17:30 oder 18 Uhr.

Dorle ist 1

Dorle ist jetzt ein Jahr alt! Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht. Wir haben hier Zuhause ein kleines Geburtstagskaffeetrinken gemacht und uns über die vielen lieben Nachrichten gefreut.

Der erste Schnee

Am 20. November war es dann soweit: Der erste Schnee! Ich habe mich gefreut wie ein kleines Kind. Wir hatten viel Spaß und waren eigentlich die ganze Zeit draußen.

Erster Schnee
Schneemann
Emma im Schnee
Dorle und Papa
Schlittenfahren

Schlittenfahren durfte natürlich auch nicht fehlen. Hier gibt es Schlitten mit Lenkrad und Ski-ähnlichen Kufen. Das hat für sehr viel Freude bei Emma und ihren Freunden gesorgt!

Reifenwechsel

Was mich total verdutzt hat, war, dass viele Leute in Schweden erst dann ihre Winterreifen wechseln, wenn der erste Schnee kommt. Spätestens sollen sie aber am 1. Dezember gewechselt sein. 

Das liegt daran, dass sie länger genutzt werden als in Deutschland, deshalb warten sie so lange damit. Und ich dachte Mitte Oktober schon, wir wären spät dran…

Vorweihnachtszeit

Hier geht es schon ziemlich früh mit Advents- und Weihnachtsfeiern los. Wir haben schon Anfang Dezember etliche Weihnachtsbäume gesehen. Die Weihnachtsmärkte sind etwas anders. Sie stehen nicht die ganze Zeit über da, sondern sind an einem Wochenendtag mal hier und mal dort. 

Wir waren bei einem ganz besonderen Weihnachtsmarkt: Im Torpa Stenhus. Endlich haben wir uns auch innen umgeschaut und das ist echt einen Besuch wert. Eine echte Ritterburg. In einem großen Haus daneben gab es einen Indoor-Weihnachtsmarkt mit lokalen Produkten. Angenehm war, dass nicht der Glühwein im Vordergrund stand. 

Torpa Stenhus
Rittersaal im Stenhus

Es gibt noch ein traditionelles Lichterfest in der Vorweihnachtszeit: Lucia am 13. Dezember. Franz hatte Berührungspunkte bei der Arbeit, die Kinder und ich leider nicht, weil wir uns noch etwas von der Grippe auskurieren mussten. Nächstes Jahr bekommen wir hoffentlich mehr mit. Ein Mädchen spielt die Lucia und trägt einen Kranz mit Kerzen auf dem Kopf. Die anderen Kinder tragen weiße Gewänder mit roten Bändern (die Jungen tragen weiße, spitze Hüte) und alle tragen Kerzen in der Hand. Die Tradition geht auf eine Märtyrerin Lucia zurück. Es gibt Luciazüge bei der Arbeit, in Kindergärten und Schulen und in der Kirche.  

Familienausflug

Fähre nach Stockholm

Mit einer ausklingenden, relativ hartnäckigen Grippe haben wir unser freies Wochenende genutzt und sind nach Stockholm gereist. Die Fährfahrt in die Stadt hat Emma besonders gefallen und ich war froh, meine Kleine wieder munter zu sehen. Dorle kämpft noch ziemlich mit ihrem Infektasthma-Husten und wir hoffen, dass sie es bald überwunden hat. Zumindest sind wir dann an Weihnachten hoffentlich alle fit.

Deutsche Kirche in Stockholm
Franz an der Barockorgel

Bei unserem Ausflug in die Altstadt waren wir auch in der deutschen Kirche. Ich hatte eine Überraschung für Franz organisiert und Kontakt mit dem Organisten aufgenommen, damit Franz eine Übzeit an den beiden Orgeln bekommt. Es steht eine Barockorgel und eine romantische Orgel dort.

Deutsche Kirche in Stockholm - romantische Orgel
Deutsche Kirche in Stockholm - Barockorgel

Die nächsten Tage und Wochen

Franz hat im November mit den ersten Chorproben angefangen. Die große Freude: Es waren 60 Leute da!!! Geübt haben sie für ein traditionelles Adventskonzert, das dieses Wochenende stattfindet. Eine Chorprobe auf Schwedisch ist eine echte Herausforderung, aber Franz hat es gut gemeistert. Er hat sich vorher die ein oder andere Chorprobe von Kollegen angeschaut und es wird deutlich, dass er selbst nicht in schwedischen Chorproben als Sänger mitgesessen hat. Es fehlt hier und da an Vokabular, aber das kommt. Die Rückmeldungen sind toll und ich freue mich sehr, dass es so gut angelaufen ist.

Weihnachten sind wir hier und fahren im Anschluss zu Besuch nach Deutschland. Ich bin auf unser erstes Weihnachtsfest hier sehr gespannt.

Während ich diesen Text schreibe, haben wir -11 Grad. Die Luft ist herrlich, der Schnee bleibt liegen und die Sonne kommt immer wieder raus. Was für ein toller Winter!

Wunderschöner Winter
Kategorien: Alltag in Schweden

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