Unsere Freunde sind aus der Schweiz mit ihrem Wohnwagen zu uns nach Schweden gekommen.
Sie hatten ihren Hund und zwei Katzen mit dabei. Mich hat sehr gewundert, dass es so gut funktioniert, vor allem mit den Katzen. Die wussten allerdings genau, wo ihr „Unterwegs-Zuhause“ war.
Wir hatten eine schöne gemeinsame Zeit und ein absolutes Highlight war das Eisbaden. Eigentlich dachte ich immer, dass das nur in Verbindung mit einer Sauna gehen würde, aber nein, es geht auch ohne und es ist wie ein Reset-Knopf für den Körper.
Jubiläumskonzerte
Die malerische Kirche in Mossebo, die auch in Franz‘ Wirkungsbereich fällt, hat 250-jähriges Jubiläum und die Orgel 40-jähriges. Den Auftakt zu den Konzerttätigkeiten bildete ein Orgelkonzert von Franz und dem ehemaligen Organisten Morgan, der die Orgel mitgebaut hat.
Dieser freundschaftliche Moment wurde nach dem 4-händigen Schlussstück aufgenommen und manchmal sagt ein Bild mehr als 1000 Worte. Besonders schön ist, dass es keine Eitelkeiten oder Platzhirschgehabe, sondern absolute gegenseitige Wertschätzung gibt.
Eingewöhnung in den neuen Kindergarten
Emma und Dorle gehen jetzt seit einer Woche in ihren neuen Kindergarten in Ambjörnarp. Wir werden noch einmal umziehen, da wir vor einiger Zeit ein Haus gekauft haben. Wahrscheinlich können wir ab April dort wohnen, wir hoffen, dass es vielleicht noch früher geht. Darüber werden wir noch berichten, wenn es soweit ist. Es gibt 5 Minuten zu Fuß entfernt einen Kindergarten und dort gehen die beiden in eine gemeinsame Gruppe. Heute ist der zweite Tag, an dem die beiden alleine bleiben. Für Emma war es überhaupt kein Problem. Sie spricht schon gut Schwedisch, versteht alles und fühlt sich hier sicher. Für Dorle ist es natürlich etwas schwieriger, aber die Erzieherinnen sind sehr einfühlsam und kümmern sich gut.
Ich finde es besonders schön, dass sie eine feste Tagesroutine haben. Es gibt eine Zwischenmahlzeit mit Früchten und danach geht es eine Stunde raus – und zwar jeden Tag und bei jedem Wetter. Für Dorle ist dieser Part etwas schwierig, weil sie noch nicht alleine läuft, vor allem nicht mit den ganzen warmen Sachen, aber auch da sind wir zuversichtlich, dass es bald funktioniert.
Winterliches Wochenende
So ein richtiger Winter macht einfach Spaß. Am Freitag war ich mit einer Freundin das erste Mal Langlaufskifahren. Naja, nicht ganz richtig, als Kind hatte ich es einmal gemacht. Allerdings war es hier auch auf- und abwärts und durch einen verschneiten Märchenwald bei Sonnenuntergang. Wunderschön! Die beleuchtete Loipe wird mit Kunstschnee „angefüllt“ und man kann bis März oder sogar April dort Ski fahren. Wir hatten riesigen Spaß und haben sehr viel gelacht.
Am Samstag fand ein Firmenturnier im Eishockey statt. Die Kirche hatte auch ein Team. Franz wurde gefragt, ob er auch mitmachen wollte, er hat aber verneint. Als wir zum Anfeuern dort ankamen, mussten wir beide lachen, weil es ein Glück war, dass er nicht mitgemacht hat. Wie gut hier alle im Eishockey sind, das ist Wahnsinn! Allein die Schlittschuhfertigkeiten waren beeindruckend.
Sonntag war mein Geburtstag und wir hatten einen sehr schönen Tag. Am Nachmittag waren wir bei einem Gemeindefest anlässlich der Begrüßung von drei neuen Mitarbeitern (ein Priester, eine Diakonin und ein Küster). Dort habe ich das erste Mal eine schwedische Spezialität gegessen: Smörgåstårta, ein „Sandwichkuchen“. Mein erster Geburtstag in Schweden, in Gemeinschaft mit Freunden und Bekannten.
Es ist schön, so viel Schnee zu haben. Nur beim Auto kann es etwas nervig sein, wenn die Türen zufrieren und die Scheiben von innen. Neulich hatten wir tagsüber -11 Grad, da müssen wir das Auto erst einmal rundum enteisen. Vaseline auf den Türdichtungen und WD40 in die Schlösser helfen ein bisschen.
Die Haustür ging neulich auch nur so halb auf, weil so viel Schnee davor geweht wurde.
Bevor es den ganzen Schnee gab, hat es unwahrscheinlich viel geregnet. Überall gab es Überschwemmungen, die eigentlich erst im Frühjahr auftreten, wenn der Schnee schmilzt. Auf diesem Bild sieht man, dass so aus einem Feld auch einmal ein See werden kann, wenn der Fluss (Pfeil) sprichwörtlich ausufert…
Was sonst so ansteht
Die Kinder sind putzmunter.
Bei Franz läuft es auf der Arbeit prima. Ab März beginnt er mit
dem neuen Chor. Das wird eine aufregende Zeit, weil es eine Herausforderung ist,
einen Chor in einer anderen Sprache zu leiten und eine noch größere, überhaupt erst
einmal einen ins Leben zu rufen. Wir werden sehen, wie es wird.
Bei mir ist es durchwachsen. Ich habe meine „Schwedisch für Einwanderer“-Kurse abgeschlossen und werde jetzt weitermachen. Ich habe das Glück, ein paar Kurse überspringen und direkt mit einer höheren Stufe beginnen zu können. Auf der anderen Seite steht die bisher etwas erfolglose Jobsuche. Es spielen einige Faktoren eine Rolle (Jahreswechsel, Konjunktur, usw.), nicht zuletzt auch die Sprache. Meine neue Taktik ist es, einfach direkt hinzugehen und die Bewerbungen persönlich vorbeizubringen, damit die Leute sehen, dass ich Schwedisch spreche und wirklich Interesse habe und mich nicht nur „einfach so“ bewerbe. Trotzdem bin ich etwas nervös und stelle mir viele Fragen: Was will ich genau machen? Soll ich nochmal neu überlegen und etwas ganz Anderes machen? Warum weiß ich immer noch nicht genau, was ich eigentlich will?
Wir werden sehen, wie es weitergeht. Ein Schritt nach dem anderen. Jetzt ist gerade die Kindergarteneingewöhnung dran, anschließend der neue Sprachkurs und nebenbei auch noch ein Umzug. Genug zu tun ist, jetzt fehlt noch ein bisschen Perspektive.
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