Abschied vom Sommer
Was war das für ein wunderschöner Sommer. Unser Lieblingsort ist dieser See. Vom Schwimmen und Matschen mussten wir uns schon verabschieden, dazu ist es jetzt zu kalt. Aber ein Lagerfeuer mit Stockbrot und warmem Kakao, das geht bestimmt nochmal.


Besonders schön war auch der Besuch von Freunden, die ein Ferienhaus haben, was etwa zweieinhalb Stunden von uns entfernt liegt. Die gemeinsame Musik im Gottesdienst war eine echte Freude.


Jetzt geht es wieder los...
Nach der langen, ruhigen Sommerphase geht jetzt alles wieder los. Besonders überrascht waren wir von der Tatsache, dass wir wählen durften, weil wir EU-Bürger und in Schweden gemeldet sind. Zwar nicht für das nationale Parlament, aber für die Kommune und die Region. Auch eine neue Erfahrung, wie das in einem anderen Land funktioniert. Wir haben sehr viel gelesen und gesprochen, um herauszufinden, welche Partei wir wählen wollen. In Schweden gibt es Wahlzettel der entsprechenden Parteien, die man sich nimmt. Es gibt welche mit und ohne Namen. Auf denen mit Namen kann eine Person von einer Parteiliste angekreuzt werden.


An dieser Stelle möchte ich herausheben, was für eine tolle Bibliothek Tranemo hat! So ansprechend gestaltet und mit einer sehr umfangreichen Kinderecke.


Sonst ist der Alltag sehr bunt und spielintensiv. Emma verliert ein wenig die Angst vor schwedisch sprechenden Kindern, das ist wirklich toll. Dorle möchte laufen und ist schrecklich entrüstet, wenn es nicht klappt.



Der Kindergarten
Ende August ging es mit dem Kindergarten los. In der ersten Woche war ich mit dabei und auch ein wenig pessimistisch, weil Emma wenig mit den anderen interagiert und sehr aggressiv reagiert hat. Die Erzieherinnen haben meine Sorgen sehr verstanden und es ist gut, dass sie viel Erfahrung mit anderssprachigen Kindern haben. In der zweiten Woche habe ich Emma dann schon alleine gelassen. Das ist keine leichte Sache, weil sie die Sprache nicht spricht, aber auch sehr notwendig, eben damit sie lernt und andere Kinder zum spielen hat. Nach einem sehr harten Abschied ging es dann aber sehr gut.

So ging es dann auch weiter. Die Abschiede sind immer sehr hart. Ich bekomme aber regelmäßig Nachrichten und Bilder von den Erzieherinnen zugeschickt, was mich sehr beruhigt. Sie haben Emma anfangs deutsche Kinderlieder angemacht, damit sie sich wohlfühlt.
Ganz spannend ist auch, dass Emma, seitdem sie im Kindergarten ist, ein großes Interesse daran zeigt, Schwedisch lernen zu wollen. Ich habe mir dann überlegt, wie wir das spielerisch machen könnten und welche Wörter sie als erstes im Kindergarten braucht. Jetzt malen wir jeden Tag drei Ausmalbilder aus und üben dann, was das dort Abgebildete auf Schwedisch heißt. Es macht ihr großen Spaß und ich bin beeindruckt, wie viel in so einen kleinen Kopf reinpasst. Ihre Angst vor anderen Kindern ist auch schon weniger geworden. Also: Stark sein, weitermachen. Es wird leichter.
Emma ist 15 Stunden pro Woche im Kindergarten. Das ist das Maximum, weil ich Elternzeit habe. Wenn ich arbeiten würde, sähe das anders aus. Das finde ich auch eine gute Sache. Dienstags, mittwochs und donnerstags ist sie von 8:30 Uhr bis 13:30 Uhr da. So bekommt sie einen fast kompletten Kindergartentag mit; besser, als wenn sie nur 3 Stunden pro Tag dort wäre.


Emmas Geburtstag
Nach den ersten turbulenten Kindergarten-Eingewöhnungstagen haben wir gemeinsam Kindergeburtstag gefeiert. Emma hat sich ihre Gäste selbst ausgesucht. Es war schön, so viel Besuch zu haben, Emma war überglücklich und wollte am liebsten direkt wieder Geburtstag feiern.


Urlaub in Deutschland
1. Station: Heide
Wir haben es das erste Mal ausprobiert, über Nacht zu fahren. Am frühen Abend ging es los, dann noch eine längere Pause und mitten in der Nacht kamen wir dann in Heide an. Das war schon auch ein wenig komisch. Unser altes Haus haben wir nur von außen angeschaut, von innen müssen wir glaub ich später machen und noch etwas Zeit darüber vergehen lassen.

Es tat gut, liebe Freunde und Bekannte wiederzusehen. Die Zeit vergeht dabei leider immer sehr schnell.
Ein weiterer Zufall war ein Nachbarschaftsstraßenfest, bei dem alle Anwohner zusammen gefeiert haben. Das war auch eine gute Sache, viele ehemalige Nachbarn wiederzusehen.

2. Station: Herford
Montag ging es weiter nach Herford. Dort hatten wir ein paar ruhigere Tage und haben Franz‘ Geburtstag gefeiert. Besonders süß war der Besuch von Paul, Emmas Cousin. Die beiden haben so wunderbar zusammen gespielt und so viel gelacht, es war eine große Freude, das zu sehen.


3. Station: Bad Sulza
Es war eine schreckliche Autofahrt. Gesperrte A2, verstopftes Hannover, schreiende Kinder, die ganze Palette. Als wir dann endlich angekommen sind, waren wir doch ganz froh, dass nichts passiert ist. Das Wochenende haben wir beim alljährlichen Spenn-Familientreffen verbracht. Ich finde, das ist eine super Tradition, weil sich dort alle treffen.

Oma, Opa, Onkel, Tante, Cousin, Cousine,… Ich weiß gar nicht, wie viele wir diesmal waren. 40 vielleicht?
4. Station: Fähre
Herausforderung des Wochenendes war, dass wir alle gemeinsam in einem Raum geschlafen haben. Da Dorle noch sehr unruhig schläft und irre viel Asthmahusten hat und schreit, wacht Emma natürlich auch auf. Dementsprechen unausgeruht sind wir Sonntagnacht losgefahren, um es pünktlich zur Fähre in Rostock zu schaffen.

Die Fähre war wiederum ein sehr willkommener Ausschnauf-Moment. Wir konnten uns entspannen, sogar ein bisschen in der Kabine schlafen. Und uns umeinander kümmern und viel spielen. Also: Rostock – Trelleborg mit der Fähre – eindeutige Empfehlung.



Unser Fazit dieses Urlaubs: Abschiede sind schlimm. Kinder leben sie noch anders aus, was ich jeden Tag beim Absetzen im Kindergarten zu spüren bekomme. Wir Erwachsenen haben einen Filter, aber eigentlich geht es uns doch genauso. Vielleicht müssen wir uns doch das ein oder andere abschauen, um wieder mehr zu uns und unseren natürlichen Gefühlen zurückzufinden.
Weiteres Fazit: So schön es auch ist, Familie und Freunde wiederzusehen, müssen wir aber auch Familienurlaub zu viert machen und nur beieinander sein. Dieser Urlaub mit den vielen Stationen war gut, aber auch sehr, sehr anstrengend. In jedem Fall brauchen wir danach eine Regeneration, um wieder Zuhause anzukommen. Das hatten wir diesmal nicht. Franz hatte direkt am nächsten Tag eine 2-tägige Dienstreise, das war nicht ohne. Krank sind wir leider auch direkt alle geworden, aber wieder auf dem Weg der Besserung.
4 Kommentare
Judith · 6. Oktober 2022 um 20:43
Hallo Ihr Lieben, ich habe noch nie geantwortet aber jeden Eurer Beiträge super gerne gelesen. Ich freue mich über die Bilder und bewundere Euren Mut für den großen Schritt. Ihr seid eine sooo starke Einheit und meistert alle Höhen und Tiefen. Hut ab
Ich freue mich auf weitere kleine Geschichten und wünsche Euch von Herzen alles Liebe…..möge es so werden, wie Ihr es Euch so vorstellt. Ganz viel Kraft und Liebe…bleibt behütet …GLG Judith
Steffi Spenn · 21. Oktober 2022 um 21:00
Vielen Dank für deine Nachricht, liebe Judith! Das freut uns sehr, dass es dir gefällt und danke für deine lieben Worte!
Wiebke · 20. Oktober 2022 um 21:22
Also wenn der See bei euch in der Nähe ist würde ich den als super Schweden-sehen-in-4 Tagen- Ziel für nächstes Wochenende betrachten 😊😊 ich freu mich so auf euch ❤️
Steffi Spenn · 21. Oktober 2022 um 21:01
Aber auf JEDEN Fall! Ist auch bei Regen schön 🤭
Wir freuen uns auch schon sehr, sehr doll auf euch!!! 🥰