Es liegen zwei sehr schöne Wochenenden hinter uns. Am ersten hatten wir Besuch von unseren besten Freunden aus Deutschland. Es war so schön, sie wiederzusehen! Wir konnten schon ein bisschen von unserer neuen Umgebung zeigen und waren zusammen im Gottesdienst, den Franz erstmalig hier als Organist sehr gut hinbekommen hat. Das ist schon ein bemerkenswerter Konzentrationsakt, denn hier gibt es viele verschiedene Abläufe der Gottesdienste bzw. Messen. Viele liturgische Elemente, teils gesungen, teils gesprochen; in ziemlich schnellem Ablauf. Und das Ganze auf Schwedisch. Hut ab kann ich da nur sagen. Die anderen ersten Arbeitseinsätze haben auch gut geklappt: Konfirmation, Beerdigungen und Messen. 

Das Wochenende war dann auch schnell vorbei. Wie es immer so ist in guter Gesellschaft – die Zeit fliegt förmlich davon. 

Letztes Wochenende hatte Franz frei. Hier ist es so, dass er jede 3. Woche ein freies Wochenende hat. Das haben wir genutzt und sind viel unterwegs gewesen. 

Am Freitag waren wir  in Björnhyltans Trädgård, einem Garten/Hof/Café von Franz‘ Kollegin, die den Kinderchor zusammen mit ihrer Tochter leitet. Es ist ein paradiesisches Fleckchen Erde, ein Hof in schwedenrot, von Wald und Seen umgeben. Alicia, die Enkelin der Inhaber, hat Emma die Schafe und Hühner gezeigt. Es war eine Freude, die beiden Kleinen gemeinsam über die Wiese laufen zu sehen. 

Emma und Alicia
Rotes Schwedenhaus

Am Samstag bekamen wir Besuch von meiner ehemaligen Chefin und ihrem Mann. Was für eine Freude! Nach drei (oder sogar vier?) Jahren haben wir uns wiedergesehen und den Tag miteinander verbracht. 

Kerstin und Axel zu Besuch

Erst spazierten wir gemeinsam durch den Wald und anschließend zeigten wir die Kirche in Tranemo. Es war so schön, einfach wieder an der gleichen Stelle anknüpfen zu können und die gleiche Vertrautheit zu haben – trotz der vergangenen Zeit. Dass wir es geschafft haben, uns ausgerechnet in Schweden wiederzusehen, ist schon ein lustiger Lauf der Dinge. Und Dorle saß in dem Kinderwagen, den unsere damalige Kollegin uns vermacht hatte. Ihr haben wir dann das Bild geschickt: „Guck mal, wir haben uns in Schweden getroffen!“

Besuch aus Deutschland

Am Sonntag gingen wir in den Gottesdienst. Ich muss sagen, dass es sich gut anfühlt, dass wir mehr und mehr verstehen. Natürlich gibt es auch da Höhen und Tiefen, aber es wird immer besser. Ganz schlecht funktionieren übrigens automatische Computeransagen auf Schwedisch und insgesamt Telefonate, weil da die Körpersprache fehlt. Und es gibt Momente, die Franz und ich bemerkt haben, in denen unser Gehirn einfach „auf Durchzug“ stellt. Dann sind wir so überladen mit der neuen Sprache, den Eindrücken, dem Sprachtempo und der Konzentration, alles verstehen zu wollen, dass nichts mehr geht. Das kommt ab und zu und ist eigentlich mitunter auch ganz witzig. 

Nach dem Gottesdienst und der „Fika“, dem Kirchcafé, fuhren wir nach Göteborg, was eine gute Autostunde entfernt ist. Ich war so dermaßen überrascht von der Stadt! Wir haben natürlich nur einen Teil gesehen und zu Fuß erkundet, aber ich hatte etwas ganz anderes erwartet. In Erzählungen wurde vor allem „Industrie“ genannt, weshalb ich angenommen habe, dass es viel funktioneller und weniger schön sei. Aber ganz im Gegenteil: Sehr viel Grün, tolle alte Bauten, zusammenpassende Architektur, viel Wasser, ein wunderschöner Grüngürtel und botanischer Park… Wir sind uns sicher, dass es noch sehr viel zu entdecken gibt und wir definitiv gerne wieder touristisch unterwegs sein wollen. Den Kindern hat es auch gefallen: Emma ist die ganze Zeit über gerannt und Dorle war tiefenentspannt im Wagen, hat alles beobachtet und nicht einmal geweint. 

Was für ein Luxus, so viele freie Wochenenden zu haben und gemeinsam so viel entdecken zu können!

Göteborg
Göteborg
Park in Göteborg
Hafen in Göteborg
Universität Göteborg

2 Kommentare

Jana · 21. Juni 2022 um 20:49

Steffi und Franz, das klingt toll! Ich hoffe, ihr findet euch weiterhin so gut ein. Ha det bra, kramar, Jana

    Steffi Spenn · 21. Juni 2022 um 22:07

    Danke, liebe Jana! 🙂

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